Wenn sich Schmerzen durch Kälte verstärken
Viele Menschen leiden in der kalten Jahreszeit unter Schmerzen des Bewegungsapparats, die ausschliesslich bei Kälte auftreten oder sich durch den Einfluss von Kälte verschlimmern. Die Traditionelle Chinesische Medizin kategorisiert körperliche Schmerzreaktionen auf verschiedene witterungsbedingte Einflüsse als Bi-Syndrom. Handelt es sich um den Einflussfaktor Kälte (Han), spricht die TCM von einem Han-Bi-Syndrom, das allerdings oft in gemischter Form mit Schmerzreaktionen auf Hitze, Wind oder Nässe auftritt.
Was passiert im Körper bei Kälte
Jeder Körper reagiert auf Kältereize. Wie stark diese Reaktion jedoch ist, hängt von der individuellen Stärke des Abwehr-Qi ab. Abhängig davon, wo der Schmerz auftritt, beeinträchtigt die Kälte verschiedenste Meridiane, indem sie sich in diesem Bereich negativ auf den Energie- und Blutfluss auswirkt. Die TCM spricht von einer Qi- und Blut-Stagnation.
Als Beispiel dienen Schmerzen in den Beinen, die vor allem im Winter häufig auftreten oder bei Menschen, die in der kalten Jahreszeit gerne barfuss laufen. Da in den Füssen die nach oben verlaufenden Leitbahnen von Leber, Milz und Niere liegen, verlangsamt sich durch den Einfluss der Kälte auf die Füsse der Energie- und Blutfluss in diesen Leitbahnen und zeitgleich zieht sich das Gewebe zusammen. Das Ergebnis ist ein hartnäckiger und oft stark ausgeprägter stechender Schmerz in den Gelenken und im Bewegungsapparat mit eingeschränkter Beweglichkeit. Äusserliche Zeichen wie Schwellungen oder Hautrötungen sind nicht erkennbar. Viele Betroffene verspüren eine instinktive Abneigung gegen Kälte.
So zeigt sich das Han-Bi-Syndrom
Aus Sicht von TCM sind folgende Symptome typisch für durch Kälte ausgelöste Schmerzen.
– keine Schwellungen sichtbar
– Hautrötungen nicht vorhanden
– normale Hauttemperatur
Auf Wärmeanwendungen zeigt sich eine positive Reaktion in Form einer deutlichen Schmerzlinderung.
Allerdings sind nicht nur Gelenke und Bewegungsapparat vom negativen Einfluss der Kälte betroffen. Viele Menschen leiden unter akuten und nicht erklärbaren Kopfschmerzen, frösteln dabei und zeigen Zeichen einer Erkältung, ohne tatsächlich zu erkranken. Eine Steifigkeit im Nacken- und Hinterhauptbereich ergänzen die Symptomatik. Auch in diesen Fällen zeigen die betroffenen Personen eine Abneigung gegen Kälte und suchen gezielt die Wärme.
Vorbeugende Massnahmen gegen den negativen Einfluss von Kälte
Vorbeugen ist oft die beste Medizin. Das gilt auch für das Han-Bi-Syndrom, bei dem Kälte als pathogener Faktor auftritt. Spezielle Massnahmen stärken den Körper und machen ihn widerstandsfähiger gegen den Einfluss der Kälte.
Die heilsamen Elemente der Traditionellen Chinesischen Medizin bieten verschiedenste vorbeugende Massnahmen an. Neben vielen anderen Möglichkeiten zählen auch nachfolgende Ansätze dazu.
– Guasha und Schröpfen vertreiben die eingedrungene Wind-Kälte
– Lebensmittel wie frischer Ingwer, Knoblauch oder Frühlingszwiebel sorgen für Wärme von innen
– spezielle Akupunktur stärkt die die Abwehrkraft
Achten Sie darauf, die Kälte nicht in den Körper eindringen zu lassen und schützen Sie sich durch an die Witterung angepasste Kleidung. Vermeiden Sie plötzliche Temperatur-Veränderungen, indem Sie beispielsweise bei sportlicher Anstrengung im Winter stark schwitzen und einen Teil der Kleidung ablegen. Passen Sie Ihre Kleidung immer der körperlichen Aktivität an und der Aussentemperatur an.